2. FOSSGIS Hacking Event 2015 im Essener Linux Hotel

Am zweiten Januarwochenende lud der FOSSGIS e.V. zum zweiten Mal zu einem Hacking Event ins Essener Linux-Hotel. Diesem Ruf folgten insgesamt 27 Personen, die an OpenSource Software arbeiten, Freie Konferenzen organisieren oder das OpenStreetMap Projekt noch besser machen wollten.

Alle Teilnehmer waren — wie bereits im Jahre 2013 — sehr begeistert vom Umfeld und Ertrag dieses Wochenendes, wenn auch Dirk Frigne von GeoMajas sich das Wochenende sicherlich anders gewünscht hätte: Sein Wagen wurde durch einen von Windböen abgeknickten Baum am frühen Samstagmorgen zum Totalschaden. Glück im Unglück: Niemand wurde verletzt und auch Toyotas lassen sich ersetzen.

Ein durch einen Baum zerstörter PKW

Das zerstörte Fahrzeug (© K. Haferkorn)

Nachdem der Schrecken ob des Sturmschadens verdaut war, verlief das Wochenende auf allen Ebenen hochproduktiv. Die Projekte briefkastenkarte.de, deegree, GeoExt, GeoMajas, Imposm, MapProxy, OpenJUMP, OpenRailwayMap, OSM Buch, SHOGun und weeklyosm sowie auch der FOSSGIS e.V. konnten vieles besprechen, diskutieren und auch in greifbare Resultate ummünzen. Einen Überblick über die Ergebnisse der einzelnen Projekte bietet der zusammenfassende Eintrag von Astrid Emde.

Wir von terrestris waren mit insgesamt vier Entwicklern vor Ort, die sich vor allem um die von uns häufig eingesetzten Komponenten GeoExt und SHOGun kümmerten.

Zusammen mit Christian Mayer konnten Kai Volland und Marc Jansen entscheidende Schritte hinsichtlich der nächsten Versionen von GeoExt machen. Das nächste Minor-Release GeoExt 2.0.3 wurde geplant und vorbereitet, und auch die künftige Version GeoExt 2.1 rückt nun langsam in greifbare Nähe. GeoExt 2.1 soll die Funktionalität von GeoExt 2.0.x basierend auf der neusten Version von Ext JS 5.1.0 bereitstellen, gleichzeitig aber auch mit ExtJS 4.2.1 noch funktionieren, um eine Umstellung zu vereinfachen. Mit einigen Post-Hacking-Event getätigten Änderungen an der Codebasis sind wir nun auf dem Stand, dass keiner der 2246 Unittests in den Browsern Firefox und Chrome/Chromium mehr scheitert. Mit einem Pre-release ist (vermutlich parallel mit der oben angekündigten Version 2.0.3) in Kürze zu rechnen. Zu den konkreten Änderungen sei auf den Pull Request bei Github verwiesen.

Die GeoExt TestSuite zeigt keinen scheiternden Test mehr

Die GeoExt TestSuite zeigt keinen scheiternden Test mehr

Mit einem Redesign von SHOGun, einer freien Software basierend auf den Java Frameworks Spring und Hibernate sowie GeoExt und OpenLayers, beschäftigten sich vornehmlich Nils Bühner und Daniel Koch. Hierbei wurden die Basisbibliotheken der Software aktualisiert und das Projekt architektonisch in zwei separate Projekte aufgeteilt. Client- und Serverbestandteile lassen sich durch diese Entkopplung einfacher warten und weiterentwickeln und auch gegebenenfalls austauschen. Die hier geleistetete Arbeit ist derzeit noch nicht auf GitHub (o.ä.) veröffentlicht, dies wird jedoch in Kürze geschehen. Auch in diesem Projekt bahnen sich wegen dieser tiefgreifenden Änderung dementsprechend Major-Releases (zunächst in Pre-Versionen) an.

Übersichtsseite eine SHOGun2 Pull Requests

Übersichtsseite eine SHOGun2 Pull Requests

Wir werden hier natürlich noch detaillierter auf die Projekte eingehen, sobald diese Releases freigegeben wurden.

Neben den Ergebnissen, die sich in Commits und Changesets ausdrücken, möchten wir hervorheben, dass das Hacking Event wieder die Chance bot, über den Tellerrand zu blicken und sich mit Personen anderer Communities auszutauschen. Gerade in der schnellebigen IT-Welt, wo Entwicklung durch räumlich getrennte Personen geschieht, ist dies ein wichtiger Aspekt solcher Veranstaltungen, den wir nicht missen wollen.

Teilnehmer der Hacking Events (© M. Reichert)

Zusammenfassend möchten wir dem FOSSGIS e.V. für Organisation, Finanzierung und Durchführung dieses Rundum gelungenen Wochenendes danken. Auch an zukünftigen Events dieser Art werden wir wieder gerne teilnehmen.