Erfolgreiche Mongoleireise
Anfang Dezember sind 3 Mitarbeiter von terrestris in die Mongolei gereist, um dort im Rahmen des Projektes „Integriertes Wasserressourcen-Management in Zentralasien: Modellregion Mongolei (MoMo)“ einen Geodatenmanagementworkshop durchzuführen. Die initiale Meldung hierzu können Sie in der Rubrik Neuigkeiten nachlesen. An dieser Stelle möchten wir über unsere Tätigkeiten und Erfahrungen der letzten 2 Wochen berichten und Ihnen natürlich auch ein paar Bilder aus der Mongolei zeigen.
Wenn man als Mitteleuropäer im Dezember in die Mongolei reist dann beschäftigt einen eine Tatsache besonders: Die Kälte. Ja, es ist sehr kalt, aber zu unserem Erstaunen ließen sich sowohl -20°C als auch -35°C, die wir im Minimum erlebt haben, mit handelsüblichen Mützen, Jacken, Handschuhen und langen Unterhosen gut aushalten. Wichtig ist in der Kälte nicht herumzustehen, sondern in Bewegung zu bleiben.
Der 1. Tag in Ulan Bator wurde im Wesentlichen mit Einkaufen verbracht, da wir eine lokale Mobilfunkkarte sowie Batterien und eine Plastikkiste für unsere Datenübertragungstechnik brauchten, die wir im Sognegor Tal testen wollten. Einkaufen dauert in der Regel immer etwas länger als normal, was vermutlich auch an der Sprachbarriere liegt.
Am 2. Tag hat uns unser Fahrer Natsga mit seinem Geländewagen in die etwa 250 Km nördlich von Ulan Bator gelegene Stadt Darkhan gefahren, die als zweitgrößte Stadt der Mongolei gilt. Der für den Workshop vorgesehene Computerraum wurde vom terrestris-Team vorbereitet, indem die benötigten Softwareprogramme QGIS und JOSM auf den Rechnern installiert wurden. Der Workshop wurde vom MoMo-Projektkoordinator, dem deutschen Botschafter in der Mongolei sowie dem Direktor der Technischen Universität in Darkhan eröffnet. Siehe auch den 1. Bericht zur Mongoleireise.
Der Workshop hatte am 1. Tag eine generelle Einführung in Geodaten und Geographische Informationssysteme (GIS) zum Inhalt, während am 2. Tag praktische Übungen mit dem freien Desktop GIS Quantum GIS durchgeführt wurden. An den folgenden 3 Tagen wurden praktische Kartierübungen durchgeführt, deren Ergebnisse auf die OpenStreetMap (OSM) Plattform hochgeladen wurden.
Bei OSM handelt es sich um eine freie Wiki-Weltkarte, die von Freiwilligen auf der ganzen Welt unter anderem mit Hilfe von GPS-Geräten erstellt wird. Der Workshop kann rundheraus als Erfolg bezeichnet werden. Keiner der Teilnehmer hatte bis zum Workshop vom OpenStreetMap-Projekt gehört und im Laufe der 5 Tage konnte neben grundsätzlichem Verständnis für Geodatenmanagement die Karte von Darkhan mit Informationen gefüllt werden. Das entsprechende Vorher/Nachher Bild spricht für sich. Darüberhinaus haben diverse Dozenten der Agrar- sowie der Technischen Universität von Darkhan am Workshop teilgenommen, die Inhalte des Workshops in eigenen Kursen anbieten wollen. Hierfür ist die OpenStreetMap-Plattform natürlich bestens geeignet, weil diese zu jeder Zeit allen Interessierten offen steht.
Die letzten beiden Tage des Mongoleiaufenthaltes verbrachte das terrestris-Team im Sognegor Tal, in dem diverse MoMo-Teilprojekte ihre Arbeiten angesiedelt haben. Neben der Erkundung des Tales wurde dort moderne Datenübertragungstechnik von terrestris getestet. Dabei handelt es sich um spezielle
WLAN-Technik im 5 GHz Bereich, die bei relativ geringer Energieaufnahme hohe Datendurchsätze ermöglicht. Der Test umfasste das Übertragen von Webcam-Bildern per Funk von einem Berg über eine Strecke von ca. 2 km in eine Jurte. Bei -30°C haben die Batterien knapp 4 Stunden durchgehalten und dabei wurden etwas über 14 MB an Daten übermittelt. Auch dieser Test wird von terrestris als voller Erfolg gewertet und besonders beeindruckt waren wir von der Einfachheit und Robustheit der eingesetzten Technik, die über ein phänomenal gutes Preis/Leistungsverhältnis verfügt. Wir danken an dieser Stelle Herrn Prof. Christof Hübner von der Hochschule Mannheim sowie Herrn Bernd Strehhuber von der Firma plan b. solutions GmbH, die uns die Technik zur Verfügung gestellt haben.