FOSS4G in Nottingham

„We are here and we are not going anywhere.“ Dieser Satz von Tim Sutton drückt perfekt aus, dass das immer noch oft gegen Open Source hervorgebrachte Argument, Open Source Projekte seien unstet und die Entwickler nächste Woche wieder verschwunden, schlichtweg falsch ist. Dabei verwies er auf 11 Jahre QGIS Entwicklung mit mittlerweile mehreren Millionen Zeilen Code, Beispielen und Dokumentationen. Niemand wird noch ernsthaft glauben, dass ein solches Projekt über Nacht verschwinden wird und sich der Einsatz in der eigenen Organisation daher nicht lohnt.

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Präsentation Tim Sutton

Interessant ist die Entwicklung mehrerer (halb-)offener Mapping-Portale, wie mapbox oder mangomap, auch wenn hier die Möglichkeiten der Individualisierung sehr begrenzt sind. Immerhin erlauben es diese, einige wenige Geodatensätze einfach zu veröffentlichen. Hervorzuheben ist auf jeden Fall das von Kate Chapman geleitete Projekt „Humanitarian OpenStreetMap Project“ (HOT), welches soziales Engagement und Entwicklungshilfe von und mit OSM-Aktiven fördert. So zeigt das Beispiel HOT, dass der Einsatz von Freier Software besonders in Entwicklungsländern sinnvoll ist, denn erlangtes Wissen kann nach dem Ende des Projektes in andere Bereiche übertragen werden. Der Zugang zu der verwendeten Freien Software bleibt bestehen, während dies bei proprietärer Software meist nicht gewährleistet ist. OpenStreetMap Daten, die bereits vorhanden sind und im Rahmen von Einsätzen von HOT-Teams mit Menschen vor Ort komplettiert werden, sind oft die einzige vollständige Geodatenquelle. Viel Neues gibt es auch aus der 3D GIS-Welt zu berichten. Nach dem Vortrag von Till Adams über das “Projekt Brandenburg 3D“, in dem er über die Visualisierung von 3D-Daten über PostGIS und GeoServer in einem ExtJS basierenden 3D Viewer berichtete, war besonders der Vortrag von Olivier Courtin von der Firma Oslandia über die “neuen Dimensionen von PostGIS: 3D“ interessant. Fehlende Funktionen, die uns noch zu dem einen oder anderen Umweg gezwungen haben, stehen ab der Version PostGIS 2.1 durch die Anbindung der Geometrie-Algorithmen Bibliothek CGAL bereit.

Nachmittags wurde eine BOF (birds of a feather –> informelles Treffen) zum Thema GeoExt abgehalten. Insgesamt ist hier einige Dynamik zu erwarten. So soll das neue Release GeoExt2 basierend auf ExtJS 4.2.1 nun erscheinen. Am FOSS4G Codesprint beteiligten sich unter anderem die GeoExt Entwickler Marc Jansen, Bart van den Eijnden und Julien-Samuel Lacroix.

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Wohlverdiente Pause (Julien-Samuel Lacroix, Mapgears und Marc Jansen, terrestris)

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Abends fand das Annual Meeting der OSGeo Local Chapter statt. Aus deutscher Sicht ist mit Sicherheit die Neuigkeit begrüßenswert, dass sich der FOSSGIS e.V. um die Ausrichtung der FOSS4G 2016 bewerben wird. Im Vorfeld hatte sich der Vorstand des Vereins bereits um inoffizielle Stellungnahmen einiger Mitglieder des OSGeo Boards bemüht.