Neues von SHOGun

Die erfolgreiche FOSSGIS 2014 war ein wichtiger Meilenstein bei der Weiterentwicklung von SHOGun in Richtung OpenSource Projekt. Dabei wurde SHOGun als Teil des Projektes „GDA Wasser“ von Johannes Weskamm vorgestellt: Anschließend fand eine BoF (Birds of a Feather-Session) zum Thema SHOGun statt. Beide Veranstaltungen sorgten bei den Beteiligten allgemein für positive Reaktionen. SHOGun ist eine komplette WebGIS-Lösung, die durch den Einsatz etablierter Frameworks (Spring, Hibernate, Hibernate Spatial, Ext JS, OpenLayers, GeoExt) zahlreiche Aufgaben im WebGIS-Bereich abdeckt und dabei ein hohes Maß an Flexibilität bietet. Ein aktuelles Beispiel für den Einsatz von SHOGun ist das Projekt „GDA Wasser“, eine moderne und umfassende GIS-Architektur für die Wasserwirtschaft von Rheinland-Pfalz. Dabei übernimmt SHOGun im Backend Kernfunktionen wie Erstellung, Verwaltung und Editierung von GIS-Oberflächen. Dies umfasst auch die Benutzer- und Rechteverwaltung durch Spring-Security. Das Frontend besteht aus dynamisch erzeugten GIS-Applikationen, die auf den JS-Bibliotheken Ext JS, OpenLayers und GeoExt2 basieren. Die GIS-Clients zeichnen sich durch ein hohes Maß an Funktionen aus, die normalerweise aus Desktop-Applikationen bekannt sind. Wir wollen an dieser Stelle über die Aktivitäten in Bezug auf ein lebendiges OpenSource Projekt berichten. Die Hauptergebnisse und Erkenntnisse der BoF lassen sich wie folgt zusammenfassen.
  • Um SHOGun als OpenSource-Projekt zu etablieren, sollen andere Firmen und Entwickler stärker in den Entwicklungsprozess mit eingebunden werden.
  • Voraussetzung dafür ist eine Verbesserung des OpenSource-Standings. SHOGun soll mehr in den Fokus der OpenSource GIS-Gemeinde rücken. Dazu soll eine umfassende Refaktorierung sowie die Implementation von Demo-Frontends umgesetzt werden.
  • Zudem soll eine Optimierung der Nutzbarkeit für Projekte erfolgen. Damit möglichst viele Akteure von SHOGun profitieren, gilt es, die Anforderungen zu redefinieren und die essenziellen Funktionalitäten zu verbessern. Dazu zählen neben einigen technischen Veränderungen auch die Überprüfung jeder Funktion, um zwischen Projektlösung und allgemeine Lösung zu unterscheiden.
  • Außerdem soll die Lizenz, mit der SHOGun veröffentlicht wird, geprüft werden. Im Gespräch ist auch eine Trennung zwischen SHOGun Middleware und den SHGOGun-Clients, die dadurch Dual lizensiert werden könnten.
Um den positiven Wind der FOSSGIS mitzunehmen, wurden in einer weiteren Besprechung die entscheidenden nächsten Schritte definiert. Um die Attraktivität der Mitentwicklung an SHOGun zu steigern, wird in naher Zukunft eine einfach zu installierende Codebasis auf github zur Verfügung gestellt. Der Fokus liegt hier auf einer schnellen Veröffentlichung mit niedriger Einstiegsschwelle und optimierter Dokumentation (u.a. der Systemvoraussetzungen).
  • Derzeit wird auf der Mailingliste die Gründung eines PSC (Project Steering Committees) vorrangetrieben.
  • Um SHOGun als Software zu etablieren, soll auch ein eigenes Logo für das Projekt entstehen.
  • Insgesamt werden die Möglichkeiten der Middleware durch verschiedene Demo-Anwendungen in Zukunft greifbarer. Ziel ist die Gewinnung von Interessenten, Nutzern und Mitwirkenden.
  • Neben der Gewinnung von Mitwirkenden liegt der Fokus auf der Attraktivität für den Endnutzer bzw. den Einsatz in konkreten Projekten. Dazu sollen das Backend SHOGun und das Frontend SHOGun-Client (Arbeitstitel) lizenztechnisch voneinander getrennt werden. So kann eine flexible Lösung entstehen, die nicht rein an die GPL gebunden ist.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die FOSSGIS dem SHOGun-Projekt neues Leben eingehaucht hat und unsere Aktivitäten so zu einer hoffentlich wachsenden Community führen. Daher freuen wir uns über Jeden, der Interesse an der Umsetzung eines Projektes mit SHOGun oder der Mitarbeit im SHOGun-Projekt hat. Wenn Sie sich einen ersten Eindruck verschaffen wollen… Code: https://github.com/terrestris/shogun (derzeit veraltet!) Video (Vortrag FOSSGIS2014): https://www.youtube.com/watch?v=5jlVHDfCCIk